Um sich eine Übersicht über die Krankenkassen zu verschaffen, ist eine erste allgemeine Unterscheidung der gesetzlichen Krankenkassen von den privaten Krankenversicherungen sinnvoll. Diese beiden Krankenversicherungsarten unterscheiden sich bereits in ihren Beitrittsbedingungen.
Privat krankenversichern kann sich ein Angestellter, wenn sein monatliches Bruttoeinkommen höher liegt als 4013 Euro. Zudem ist die private Krankenversicherung frei zugänglich für Beamte, Selbstständige und Freiberufler.
Institutionen der gesetzlichen Krankenversicherung werden als Krankenkassen bezeichnet. Mit ihren Aufgaben sind sie ein wichtiger Teil des Systems der Sozialversicherungen. Im Jahr 2007 waren ungefähr 70 Millionen Versicherte Mitglieder in den etwa 230 gesetzlichen Krankenkassen. Wie es der Name vermuten lässt sind nahezu 95% der Leistungen der gesetzlichen Kassen durch den Gesetzgeber vorgeschrieben. Dies bedeutet für die Versicherten, dass ihre Krankenkasse mit Sicherheit die Leistungen, wie ärztliche Behandlungen, bezahlt, die notwendig sind, ganz unabhängig davon, welcher Beitragssatz entrichtet wird.
Bei einer Krankenkassenübersicht wird deutlich, dass sich die gesetzlichen Krankenkassen in eine Vielzahl verschiedener Bereiche auffächern. So sind unter den gesetzlichen Krankenkassen neben den Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOK), die Innungskrankenkassen und die Betriebskrankenkassen (BKK) zu finden.
Eine Übersicht über alle Einrichtungen der gesetzlichen Krankenversicherer zeigt aber auch, dass es weniger bekannte und spezifischere Krankenkassen wie die Landwirtschaftliche Krankenkasse, die Ersatzkassen (früher: Angestellten- und Arbeiter-Ersatzkassen-Verband) und die Knappschaft (ursprünglich für Arbeitnehmer aus dem Bergbau) gibt.
Diese Vielzahl verschiedener Krankenkassen ist historisch bedingt. Seit der Gesundheitsreform mit ihren neuen Gesetzen im Jahr 2007 sind den Krankenkassen auch Fusionen untereinander erlaubt.
Bereits seit 1994 gibt es den sogenannten Risikostrukturausgleich zwischen den verschiedenen gesetzlichen Krankenversicherungen, um so die Folgen der unterschiedlichen Versichertenstruktur (nach Geschlecht, Krankheitshäufigkeit und Alter) der einzelnen Kassen auszugleichen.
Die zahlenmäßige Krankenkassenübersicht zeigt, dass die AOK mit ungefähr 25 Millionnen Menschen die meisten Versicherten hat, gefolgt von den Ersatzkassen (VdAK und AEV mit zusammen etwa 23 Mill.) und den Betriebskrankenkassen (BKK, 14 Mill.). Die Übersicht zeigt auch, dass viele der kleineren Krankenkassen wie LKK, IKK, SeeKK und Knappschaft zusammen etwa 6,7 Millionen Versicherte haben, wobei die Seekrankenkasse mit 75.000 Mitgliedern deutlich die kleinste aller Kassen ist. |