Der Schützensport gehört zu den Sportarten, bei denen spezielle Risiken auftauchen können. Das betrifft nicht nur Mitglieder der Schützenvereine sondern auch viele Schützen, die z.B. über eigene Waffen verfügen und diese ggf. zuhause aufbewahren, bei Wettkämpfen mitführen usw.
Die Schützenvereine müssen in der Regel für Ihre Mitglieder nach dem neuen Waffengesetz eine Gruppenversicherung abschließen, die über den Mitgliedsbeitrag finanziert wird. Auch andere Betreiber von Schießsportanlagen müssen eine entsprechend ausreichende Haftpflicht vorweisen, um die Erlaubnis zum Betreiben der Schießsportanlage nicht zu verlieren. Dadurch sind Mitglieder während des Schießens im Verein oder auf Schießständen in der Regel versichert. Verbandsmitglieder des Deutschen Schützenbundes sind über dessen Versicherung z.B. bei Schießsportveranstaltungen versichert, auch wenn diese außerhalb des eigenen Vereins stattfinden.
Wenn ein Schütze eine Waffenbesitzkarte oder eine Schießerlaubnis hat oder beantragt, benötigt er nach § 4 Waffengesetz eine Haftpflichtversicherung, die Sach- und Personenschäden bis zu einer Million abdeckt.
Aus dem Umgang mit Waffen und Munition ergeben sich auch bei größtmöglicher Vorsicht und Fachkenntnis noch andere Risiken. Es kann z.B. zu Diebstählen oder Unfällen kommen, für die der Schütze haften muss. Diese Haftung betrifft das normale Haftungsrecht aber auch strafrechtliche Folgen. Stellt ein Schütze seine Munition selbst her, sollte sein Versicherungsschutz auch dafür ausgelegt sein. Auch bei geerbten Waffen fehlt häufig eine entsprechende Versicherung.
Die Schützenversicherung sollte eine zusätzliche Unfallversicherung beinhalten, die bei Unfällen in Zusammenhang mit dem Umgang der Waffen oder Munition eintritt. Außerdem ist eine Wegeversicherung für den Schützen und die Ausrüstung z.B. für den Weg von und zu Veranstaltungen empfehlenswert. Auch die Risiken beim privaten Herstellen, Laden und Aufbereiten (Wiederladen) von Sportpatronen lassen sich durch einen entsprechenden Zusatz bei der Haftpflichtversicherung oder durch Abschluss eines entsprechenden Vertrages versichern. Selbstverständlich gilt dies nur für zugelassene und genehmigte Waffen und Munition.
Eine Ergänzung zur Hausratversicherung, die auch Schäden durch Diebstahl, Vandalismus, Selbstentzündung der Waffen und Zubehör abdeckt, rundet den Versicherungsschutz für den Schützen ab.
In der Regel müssen diese Versicherungen nicht extra abgeschlossen werden, oft genügt es, vorhandene Policen entsprechend zu ergänzen. So decken einige Anbieter im Rahmen der Familienhaftpflicht durch sogenannte Sportversicherungen bereits auch die Risiken von Schützen ab, wenn dies so beantragt oder ergänzt wird. Das Versicherungsunternehmen, das die Gruppen- und Mitgliederversicherung des Deutschen Schützenbundes nach eigenen Angaben seit Jahrzehnten betreut, bietet gegen Vorlage der Mitgliedsbescheinigung eines Schützenvereins in einem gewissen Rahmen entsprechende Leistungen ohne Anhebung der Versicherungsprämien an.
Eventuell benötigt der Schütze eine Rechtsschutzversicherung für gerichtliche Streitfälle im Zusammenhang mit den benötigten waffenrechtlichen Erlaubnissen. Diese Versicherung kann dann mit einem Strafrechtsschutz kombiniert werden, der z.B. eintritt, wenn dem Schützen ein Verstoß gegen Vorschriften des Waffenrechts vorgeworfen wird. Die Zweckmäßigkeit hierfür muss jeder Schütze für sich individuell entscheiden. |
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