Beamte nehmen hinsichtlich ihrer Absicherung im Krankheitsfall einen Sonderstatus ein. Sie unterliegen nicht der gesetzlichen Pflicht zur Krankenversicherung, da sie mit dem Tag der Ernennung als Beamter berechtigt sind, die so genannte Beihilfe in Krankheits-, Geburts-, Pflege- und Todesfällen in Anspruch zu nehmen. Dabei trägt ihr Dienstherr 50 bis 100% ihrer Krankheitskosten und der ihrer Angehörigen. Die Staffelung erfolgt in Abhängigkeit vom Familienstand und der Anzahl der Kinder.
Beamte brauchen private Ergänzungsversicherung
Da im Normalfall nur 50% der Kosten abgedeckt sind, brauchen Beamte eine ergänzende Möglichkeit, das „Restrisiko“ finanziell abzusichern. Sich gesetzlich krankenzuversichern macht dabei in den wenigsten Fällen Sinn, da Beamte keinen Arbeitgeberanteil erhalten und daher den Gesamtbeitrag zur GKV tragen müssten. Die Möglichkeit, nur die Prozentzahl abzusichern, die von der Beihilfe nicht erfasst wird, gibt es bei den Gesetzlichen nicht. Daher ist die Private Krankenversicherung für sie eine gute Alternative, die Kosten im Krankheitsfall in den Griff zu bekommen und die Vorteile eines Privatpatienten zu genießen.
HUK Private Krankenversicherung für Beamte Die meisten privaten Krankenversicherer bieten spezielle PKV-Tarife für Beamte an - so genannten Beihilfeergänzungsversicherungen, "Beamten-PKV" oder auch Beamtenanwärter-Tarife (hier: Screenshot www.huk.de/produkte/krankenversicherung/beihilfeberechtigte/krankenversicherung-beamte.jsp am 08.05.2013)
Versicherung unabhängig vom Einkommen
Beamte sind dabei nicht an die Höhe eines bestimmten Einkommens gebunden. Art und Tarif der Versicherung hängen nur vom Alter, dem Geschlecht und dem Gesundheitszustand ab. Viele Private Krankenkassen nehmen zudem Beamte im Zeitraum bis fünf Wochen nach ihrer erstmaligen Einberufung ohne Gesundheitsprüfung und trotz Vorerkrankung als Mitglieder auf. Dabei dürfen Risikozuschläge bis zur Hälfte des Tarifbetrages erhoben werden.
Für Beamtenanwärter besteht die Möglichkeit, sich über einen günstigen Beamtenanwärter-Tarif zu versichern. Da in diesem Falle keine Altersrückstellungen gebildet werden, ist er preisgünstiger als der normale Tarif. Er gilt in der Regel bis zum 34. Lebensjahr und stellt eine Lösung für die Zeit der Ausbildung dar.
Die Leistungen der Privaten Krankenversicherung unterscheiden sich nicht von denen anderer Privatpatienten. Je nach Tarifen und Angeboten können Chefarztbehandlung, Unterbringung im Einzel- oder Zweibettzimmer, Krankenhaustagegeld oder Kostenübernahme bei alternativen Heilmethoden, Zahnersatz und Sehhilfen vereinbart werden.
Video zum Thema Beihilfe & PKV für Beamte
YOUTUBE VIDEO > Beamtenbund-Chef Dauderstädt lehnt Bürgerversicherung für Beamte ab: "Die Abschaffung der Beihilfe zugunsten einer Einheitsversicherung wie der Bürgerversicherung wird es mit Klaus Dauderstädt, Bundesvorsitzender des ddb beamtenbund und tarifunion, nicht geben. Denn von der sozialen Absicherung der Beamten über die Beihilfe und die Private Krankenversicherung (PKV) profitiert die gesamte Gesellschaft: Die Kombination aus staatlicher Versorgung, die nur im Behandlungsfall leistet, und privater Absicherung kommt dem Steuerzahler günstiger als eine regelmäßige Beitragszahlung, die nach dem Einkommen bemessen wäre." (www.youtube.com/watch?v=UWVJjwd6UJ0)
Anspruch auf Beihilfe oder Heilfürsorge Umfrage: Haben Sie Anspruch auf Beihilfe oder Heilfürsorge für Angehörige des öffentlichen Dienstes? > Der Anteil der Befragten, der Anspruch auf Beihilfe oder Heilfürsorge hat, beträgt 9,5 Prozent. (Quelle: Statista / SOEP)
Versichertenstruktur in der PKV / Vollversicherugn Die Grafik zeigt die Versichertenstruktur in der privaten Krankenversicherung in Deutschland im Jahr 2007: Sehr viele privat Krankenversicherte haben gleichzeitig Anspruch auf Beihilfe - insofern zeigt sich, dass die PKVs durchaus (auch) von der Krankenversicherung Beamter leben (Quelle: Statista / Verband der privaten Krankenversicherung e.V.)