KRANKENVERSICHERUNG FÜR SELBSTÄNDIGE

Selbstständige sind normalerweise nicht in der gesetzlichen Krankenkasse pflichtversichert. Für sie besteht eventuell die Möglichkeit, sich freiwillig gesetzlich zu versichern. Das heißt dann, dass sie immer noch Mitglied der gesetzlichen Kasse sind, aber die Beiträge Monat für Monat selbst tragen. Das ist insofern logisch, als dass es bei ihnen ja keinen Arbeitsgeber gibt, der die Hälfte der Beiträge zahlen könnte.

Nun gibt es aber noch die andere, für die meisten Selbständigen günstigere Möglichkeit, sich in der über die private Krankenversicherung die notwendige Absicherung für Erkrankungen zu holen. Dafür gibt es mittlerweile sehr viele Anbieter auf dem Markt und es lohnt sich hier - wie auch bei den gesetzlichen - ein Vergleich der Konditionen.

Interessanterweise ist es gar nicht immer so einfach, als Mitglied in eine private Krankenversicherung aufgenommen zu werden. Zuerst einmal müssen dazu Fragebögen ausgefüllt werden. Sie befassen sich mit dem allgemeinen Gesundheitszustand des Antragstellers und sollen die Möglichkeit geben, der künftigen Kasse bestehende Krankheiten mitzuteilen. Bei manchen Versicherungen ist es damit nicht getan, sie lassen durch einen Vertragsarzt noch zusätzliche Gesundheitschecks durchführen. Dies hat den Hintergrund, dass sie sich nicht durch die Aufnahme eventuell chronisch Kranker finanziell belasten wollen, bzw. diese Belastung nicht an die Mitglieder weitergeben wollen.

Wer diesen Check bestanden hat, kann sich nun versichern lassen. Hier gibt es verschiedene Varianten: Basis-Modelle und Zusatzversicherungen. In den Basis-Modellen ist eigentlich alles abgedeckt, was auch in der gesetzlichen Kasse Standard ist. Zusätzlich kann zum Beispiel die gewünschte Behandlung im Krankenhaus - durch Chefarzt, Unterbringung im Einzelzimmer u. ä. - versichert werden. Auch solche Leistungen wie Zahnersatz fließen hier ein. Zusätzlich ist fast alles möglich, das steigert aber den monatlichen Beitrag.

Nachteilig ist, dass sich ein Selbstständiger zwar selbst versichern kann, seine Familienmitglieder jedoch nicht kostenfrei mit versichert sind. Es muss jeder selbst einen Antrag stellen und Beiträge zahlen. Das kann bei zwei-drei Kindern schnell ins Geld gehen - hier wäre die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) dann die bessere Alternative gewesen.

Zu bedenken ist auch, dass der Beitrag für jüngere Mitglieder enorm günstiger ist als für ältere. So steigen die Beiträge, auch wenn man schon jahrelang Mitglied der Kasse ist. Nur so können die privaten Krankenversicherer ihre Kosten decken.

Die meisten Selbstständigen sind privat versichert. Vor dem Einstieg in diese Krankenversicherung lohnt es sich aber, sehr genaue Versicherungsvergleiche anzustellen und zum Beispiel die aktuellen Ausgaben von Finanztext zu konsultieren.