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MOTORRADVERSICHERUNG: SICHER AUF DER RAKETE... |
Haftpflicht, Teilkasko, Vollkasko im Vergleich
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Die Motorradversicherung ist ein Spezialfall der Kfz-Versicherung. Wie für alle anderen Kraftfahrzeuge müssen auch für Motorräder, Motorräder mit Beiwagen und alle Zweiräder mit einem Hubraum größer als 50 Kubikzentimeter Haftpflichtversicherungen abgeschlossen werden. Ein Motorrad bekommt erst dann eine Zulassung, wenn die elektronische Versicherungsbestätigungsnummer (eVBN) vorgelegt wird. Sie dient als Nachweis, dass das Motorrad versichert ist.
Zusätzlich zur gesetzlich vorgeschriebenen Haftpflichtversicherung können weitere Risiken abgesichert werden. Einige Versicherer bieten Motorradversicherungen als Komplettpaket an. Diese Rundum-Sorglos-Pakete enthalten in der Regel folgende Bestandteile:
• Kraftfahrzeughaftpflichtversicherung (Pflichtversicherung) • Kasko- oder Teilkaskoversicherung • Schutzbrief • Insassenversicherung • Verkehrs-Rechtschutzversicherung |
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Was braucht man? Was ist für wen sinnvoll?
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Jeder Fahrzeughalter sollte sich im Vorfeld überlegen, ob er jede einzelne dieser Versicherungen benötigt. Jede Versicherung kann einzeln abgeschlossen werden. Das ist relativ zeitaufwendig und mühsam. Auf alle Fälle lohnt sich ein Preisvergleich vor dem Abschluss. Es gibt unzählige Anbieter von Kraftfahrzeughaftpflichtversicherungen, durch den Vergleich lassen sich viele Euro pro Jahr sparen.
Am einfachsten ist der Vergleich von Motorradversicherungen im Internet. Dort kann sich der Interessent die Angebote der bekannten Versicherungsgesellschaften anschauen. Noch einfacher ist es, einen Vergleichs- oder Tarifrechner zu nutzen. Dieser Vergleich ist kostenlos und unverbindlich. Dort brauchen nur wichtige Fahrzeugdaten (Hubraum) und Angaben zum Halter (Regionalklasse des Wohnortes, Schadenfreiheitrabatt) gemacht zu werden. Innerhalb weniger Sekunden wird eine Liste von Versicherungsgesellschaften angezeigt, die den gewünschten Versicherungsschutz bieten, und die Angebote lassen sich unkompliziert miteinander vergleichen. Ist der passende Tarif gefunden, kann der Versicherer in aller Regel gleich online kontaktiert werden. Oft führt ein Link direkt zur Website des Versicherers und der Vertrag kann sofort online gestellt werden. |
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Kraftfahrzeughaftpflicht - Schutz für Unfallopfer
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Die Kraftfahrzeughaftpflichtversicherung ist eine Pflichtversicherung für zulassungspflichtige Kraftfahrzeuge und damit auch für Motorräder. Der Gesetzgeber verlangt den Abschluss einer solchen Versicherung, weil er davon ausgeht, dass von der Nutzung eines Fahrzeugs eine potentielle Gefahr ausgeht. Um die Personen- und Vermögensschäden der möglichen Unfallopfer abzusichern, sollen Versicherungen die Schäden übernehmen. Der Halter eines Fahrzeugs, sprich hier Motorrads, muss die Kraftfahrzeughaftpflichtversicherung abschließen, denn er haftet für Schäden, die durch den Betrieb des Kraftfahrzeugs entstehen. Dabei spielt es keine Rolle, wer das Fahrzeug geführt hat.
Ein wichtiger Punkt beim Abschluss ist die Höhe der Deckungssumme. Das ist der Betrag, den der Versicherer maximal übernimmt. Typisch sind Verträge, die Vermögensschäden bis zu einer Höhe von 100 Millionen Euro und Personenschäden bis zu einer Höhe von 12 Millionen für jede geschädigte Person übernehmen. Gegen einen Aufpreis kann der Versicherungsschutz erhöht werden. Sinnvoll kann es sein, Umweltschäden mitzuversichern. Bei einigen Versicherungsgesellschaften sind Schäden an der Umwelt bis zu 5 Millionen Euro bereits enthalten.
Die Kraftfahrzeughaftpflichtversicherung übernimmt beispielsweise für Personenschäden die Arztkosten, Heilungskosten, Schmerzensgeld, Renten im Falle einer Invalidität und Unterhaltskosten für Hinterbliebene. Als Sachschäden werden zum Beispiel Reparaturkosten, bei Totalschäden der Wiederbeschaffungswert und Kosten für ein Mietfahrzeug übernommen. Sachschäden am eigenen Motorrad werden von der Kraftfahrzeughaftpflichtversicherung nicht übernommen. Wer dieses Risiko versichern will, braucht eine Kasko- oder Teilkaskoversicherung. |
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Motorrad: Kasko- und Teilkaskoversicherung
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Die Motorradkaskoversicherung kommt für Schäden am Motorrad des Versicherten auf. Sie ist keine Pflichtversicherung. Folgende Schäden werden durch eine Teilkaskoversicherung in der Regel reguliert:
• Unfall • Diebstahl, auch von Teilen • Brand / Explosion • Unbefugte Benutzung • Glasbruch • Zusammenstoß mit jagdbarem Haarwild • Marder-Verbiss • Wetterschäden
Wird eine Vollkaskoversicherung vereinbart, sind auch Schäden durch selbst verschuldete Unfälle und durch Vandalismus versichert. Durch die Vereinbarung einer Selbstbeteiligung lassen sich die Beiträge für die Kaskoversicherung deutlich senken. Der Versicherungsnehmer zahlt Schäden bis zur Höhe der Selbstbeteiligung aus eigener Tasche. |
Schutzbrief für das Motorrad abschließen?
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Im Komplettpaket einer Motorradversicherung ist oft ein Schutzbrief enthalten, er kann auch im Zusammenhang mit einer Kraftfahrzeughaftpflichtversicherung vereinbart werden. In der Regel verspricht der Schutzbrief kostenlose Hilfe bei Pannen und Unfällen (Pannenhilfe, für das Bergen des Motorrades, Verschrottung). Kosten für Weiterfahrt, Rückfahrt oder Übernachtung nach Notfällen oder bei Diebstahl des Fahrzeugs in einer bestimmten Entfernung vom Wohnort werden ebenfalls übernommen. Manche Motorradfahrer verzichten auf den Schutzbrief, weil sie von ihrer Werkstatt oder von ihrem Fahrzeughersteller eine Mobilitätsgarantie zugesagt bekamen. |
Insassen-/Mitfahrer-Unfallversicherung?
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Durch den Abschluss einer Insassen-Unfallversicherung (oft verkürzt als Insassenversicherung bezeichnet) werden mitfahrende Personen im Falle eines Unfalls vor den finanziellen Folgen bei Invalidität oder Tod geschützt. Verbraucherschutzorganisationen weisen darauf hin, dass ein Versicherungsschutz für die Mitfahrer in der Regel durch andere Versicherungen bereits besteht. Aber die Insassen-Unfallversicherung leistet im Unterschied zur Kfz-Haftpflichtversicherung auch dann, wenn der Unfall durch höhere Gewalt verursacht wurde. |
Worauf achten bei der Motorrad-Versicherung?
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Worauf sollte beim Abschluss einer Motorradversicherung geachtet werden? - Welcher Beitrag für eine Motorradversicherung fällig wird, hängt in erster Linie von folgenden drei Kriterien ab:
• Hubraum des Motorrads • Wohnort des Versicherten • Schadenfreiheitsrabatt des Versicherten
Einige Versicherungsgesellschaften bieten beim Vorliegen bestimmter Voraussetzungen weitere Rabatte an:
• Motorrad wird in fester Garage geparkt • Einschränkung des Personenkreises, die das Motorrad fahren • Zugehörigkeit des Versicherten zu bestimmten Berufsgruppen • Begrenzung der Fahrkilometer • Jährliche Zahlungsweise
Für sehr junge Motorradfahrer, die meist relativ hohe Beiträge zahlen müssen, kann es sich durchaus lohnen, nach Einsteigertarifen Ausschau zu halten. Solche Tarife bieten einige Versicherungsgesellschaften an, um junge Kundschaft frühzeitig zu gewinnen. |
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Mit Saisonkennzeichen wird Versicherung günstiger
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Viele Motorradfahrer sind nur in der warmen Jahreszeit auf zwei Rädern unterwegs. Um das Motorrad nicht ständig an- und abmelden zu müssen, ist es sinnvoll, bei der Zulassungsstelle ein Saisonkennzeichen zu beantragen. Auf dem Kennzeichen und im Fahrzeugschein wird vermerkt, in welchen Monaten das Motorrad eine Zulassung besitzt. Der minimale Zeitraum sind 2 Monate, maximal wird ein Saisonkennzeichen für 11 Monate vergeben. Versicherungsbeiträge werden nur für die Monate gezahlt, in denen das Fahrzeug gefahren werden darf. In den restlichen Monaten besteht eine beitragsfreie Ruheversicherung. Wer nur in der Zeit von März bis Oktober fährt, spart bei vielen Versicherern mehr als die Hälfte eines Jahresbeitrages. |
Kündigung bei Motorradversicherungen
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Die meisten ganzjährigen Kraftfahrzeugversicherungen können mit einer Frist von 4 Wochen zum Jahresende gekündigt werden. Bei Motorrädern mit Saisonkennzeichen empfiehlt sich ein Blick in den Versicherungsvertrag. Ein außerordentliches Kündigungsrecht besteht, wenn der Versicherer eine Beitragserhöhung angekündigt hat oder nach der Regulierung eines Schadens. |
Schutzkleidung = besserer Versicherungsschutz?
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Spezielle Motorradschutzkleidung schützt den Fahrer nicht nur vor Fahrtwind, Kälte und Nässe, sondern verringert auch das Verletzungsrisiko bei Stürzen oder Unfällen. Das Tragen solcher Kleidung ist gesetzlich nicht vorgeschrieben, dennoch urteilte ein Gericht, dass ein Fahrer ohne Schutzkleidung im Falle Unfalls Mitschuld an den eigenen Verletzungen trägt. Im konkreten Fall brauchte die Versicherung des Unfallverursachers weniger Schadenersatz zu leisten. Insofern gilt es: will man sich an seinen vollständigen Versicherungsschutz erfreuen (im hoffentlich nicht eintretenden Schadensfall / Unfall), dann gilt es immer entsprechend gekleidet zu sein, wenn man mit der Maschine unterwegs ist. |
Den richtigen Motorradversicherer finden
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Wer es gewohnt ist, Videoportale im Internet als Ratgeber in allen Lebenslagen zu nutzen, wird bei der Suche nach dem besten Anbieter einer Motorradversicherung auf Kanälen wie YouTube wahrscheinlich enttäuscht. Unter dem Stichwort Motorradversicherung erscheinen vor allen Dingen Werbebotschaften von Versicherungsmaklern und Finanzdienstleistern. Einige Videos erläutern die Handhabung von Tarifrechnern im Internet und verweisen auf geeignete Adressen (zum Beispiel unter www.youtube.com/watch?v=lyeBZV1EhRs).
Informationen zum Thema Saisonkennzeichen gibt es beispielsweise unter www.youtube.com/watch?v=xa0atXrZ3oM - siehe das unten gezeigte Video: |
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YOUTUBE: Wissenswertes über das Saisonkennzeichen, Deusche Internet Versicherung (www.youtube.com/watch?v=xa0atXrZ3oM) |
Web-Links zu Motorradversicherungen (Versicherern)
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Wo noch suchen / vergleichen?
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Unter Stichworten wie „Tarifrechner Motorradversicherung“ oder „Motorradversicherung vergleichen“ lassen sich mühelos mehrere Internetportale finden, welche die aktuellen Tarife für Motorradversicherungen zahlreicher Versicherungsgesellschaften in Datenbanken gespeichert haben. Auf diese Weise lässt sich einerseits der preisgünstigste Anbieter herausfiltern. Andererseits lässt sich herausfinden, wie sich der Tarif beispielsweise bei einer höheren Selbstbeteiligung verändert oder wie viel Euro sich bei der Versicherung sparen lassen, wenn ein Saisonkennzeichen beantragt wird.
Die Stiftung Warentest untersucht in größeren Abständen auch die Versicherungsverträge für Motorradfahrer und gibt nützliche Tipps, worauf Interessenten bei der Suche nach gutem und günstigen Versicherungsschutz achten sollten. Auch ein Blick beim ADAC kann hilfreich sein. |
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Motorrad versichern bei einem Direktversicherer
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Einige Versicherungsfirmen verzichten aus Kostengründen vollständig auf Filialen und Außendienstmitarbeiter. Sind Versicherungsnehmer bereit, die Kommunikation mit der Versicherungsgesellschaft online abzuwickeln, bekommen sie besonders günstige Tarife.
Mit welchem Beitrag ein Motorradfahrer ungefähr rechnen muss, wenn er sein Motorrad versichern möchte, sollen die folgenden Beispiele verdeutlichen:
Ein 35 jähriger Betriebswirt aus Osnabrück, der in die Schadenfreiheitsklasse 10 eingestuft ist, möchte seine BMW R1200 GS (Leistung 77kW) beim Direktversicherer CosmosDirekt versichern. Für die Kfz-Haftpflichtversicherung mit 100 Millionen Euro Pauschaldeckung muss er bei dieser Gesellschaft monatlich 3,65 Euro zahlen. Entscheidet er sich zusätzlich für eine Teilkaskoversicherung mit 500 Euro Selbstbeteiligung kommen monatlich 1,74 Euro dazu. In der Summe wäre das ein Monatsbeitrag von 5,39 Euro.
Ein vergleichbarer Versicherungsnehmer mit einem Schadenfreiheitsrabatt Stufe 1 zahlt für die Kfz-Haftpflichtversicherung einer solchen Maschine mit Saisonkennzeichen von März bis Oktober zahlt bei der Gothaer Versicherung monatlich 7,91 Euro.
Es zeigt sich, dass der Vergleich der Versicherungsbedingungen recht schwierig ist, da sie sehr stark von den konkreten Daten des Fahrzeugs und des Versicherungsnehmers abhängen.
Im vergleichenden Test erwiesen sich folgende Versicherungsgesellschaften als besonders günstig: HDI Direkt, Deutsche Internet, Öffentliche Braunschweig, Öffentliche Oldenburg und die Württembergische. (03.04.2013) |