BERUFSUNFALLVERSICHERUNG

Der fünfte, gelegentlich vergessene, Part der gesetzlichen Sozialversicherung ist die Berufsunfallversicherung.

Erleidet eine Arbeitnehmerin oder ein Arbeitnehmer während der Arbeit oder auf dem direkten Wege von Zuhause zum Arbeitsplatz oder zurück einen Unfall, so ist sie bzw. er über die Berufsgenossenschaft versichert, die Folge von Berufskrankheiten wird ebenfalls durch die Berufsunfallversicherung gedeckt.

Selbstständige können freiwillig Mitglied in der Berufsgenossenschaft werden und sich somit ebenfalls gegen Berufs- und Wegeunfälle sowie Folgen von Berufskrankheiten versichern lassen.

Wer keine Berufsunfallversicherung hat muss zwar nicht befürchten, dass Behandlungskosten nach einem Unfall nicht gezahlt werden könnten, denn diese werden von der Krankenversicherung bezahlt. Der Unterschied ist erst nach schweren Unfällen zu bemerken, wenn teure Rehabilitationsmaßnahmen notwendig werden, da viele Krankenkassen die teuren Maßnahmen häufig als unnötig ansehen und die Zahlung deswegen entweder komplett verweigern oder die Kosten nur teilweise übernehmen. Im Gegensatz zu den Krankenkassen zahlen die Berufsgenossenschaften im Normalfall alle nötigen Behandlungen und Rehabilitationsmaßnahmen, sofern sie medizinisch von Nöten sind.

Durch die Berufsunfallversicherung ist aber nicht nur die medizinische Versorgung gesichert, denn die Versicherung zahlt im Falle einer Invalidität oder des Todes eine Invaliditätsrente, bzw. Hinterbliebenenrente.

Angestellte sind in der jeweils zuständigen Berufsgenossenschaft pflichtversichert und die Beiträge werden in voller Höhe vom Arbeitgeber gezahlt, wobei die Berufsgenossenschaften beinahe jedem Vergleich mit privaten Unfallversicherungen strotzen können. Die Beiträge zur Berufsunfallversicherung sind im Gegensatz zu allen anderen gesetzlichen Sozialversicherungen in den letzten Jahren kontinuierlich gesunken und somit selbst für freiwillig versicherte Selbstständige eine günstige Alternative zu vielen privaten Unfallversicherungen.