HUNDEHAFTPFLICHT: JA ODER NEIN?

Wer einen Hund besitzt, ist in Deutschland nach § 833 BGB verpflichtet, für Schäden, die der vierbeinige Liebling verursacht, geradezustehen. Damit ein solcher Schaden kein unangenehmes Loch in die Haushaltskasse reißt, hilft die Hundehaftpflicht. In nahezu allen deutschen Bundesländern ist für manche Hunderassen eine solche Versicherung sogar Vorschrift. Lediglich in Sachsen-Anhalt bleiben Hundehaltern bisher von einem solchen Gesetz verschont, da ein Gericht die Hundeverordnung für ungültig erklärt hat und der Neuentwurf der SPD von den anderen Parteien abgelehnt wurde. Eine bundesweite Regelung ist nicht in Sicht. Die Versicherungsgesellschaften haben auf derartige Vorschriften reagiert und ihre Tarife für die entsprechenden Rassen massiv nach oben angepasst oder versichern besonders gefährliche Tiere gar nicht.

Eine normale Hundehaftpflicht kostet weniger als 10 Euro im Jahr. Für manche so genannte Kampfhunde muss man teilweise mehr als 100 Euro pro Jahr hinlegen – leider besteht die Alternative nur darin, entweder auf sein Tier zu verzichten oder nach Sachsen-Anhalt zu ziehen, was für die Mehrzahl der Hundehalter jedoch weniger wünschenswert ist.

Ist eine solche Hundehaftpflichtversicherung tatsächlich unbedingt nötig? - Wer meint, keine Versicherung zu brauchen, sollte sich vor Augen führen, wie hoch der Schaden sein kann, den beispielsweise auch ein kleiner Hund verursachen kann. Besonders kleine Hunde sind oft sehr reizbar. Wenn das Tier kräftig zubeißt, können die im Speichel enthaltenen Bakterien schreckliche Entzündungen hervorrufen, die im schlimmsten Fall sogar eine Amputation erforderlich machen. Wenn das Opfer dadurch berufsunfähig wird, kann der Schaden schnell in die Zehntausende gehen – und das ist sicher mehr, als selbst ein relativ wohlhabender Hundehalter bereitwillig zahlen wird. Doch auch ansonsten wollen wir niemandem wünschen, dass sein Tier jemals einen Schaden verursacht. Und wenn es doch einmal passiert, kann es nicht schaden, wenn der Liebling gut versichert ist. Manche Versicherungen bieten übrigens als Zusatzversicherung eine Krankenversicherung für Haustiere an. So geht der Versicherungsschutz auch in die andere Richtung.