Angesichts der Unsicherheiten in der Rentensituation für eine Altersvorsorge sind sinnvolle Lösungen heutzutage mehr denn je bedenkenswert. Das haben auch manche Versicherungen erkannt und bieten neue Produkte im Rentensektor an. In Deutschland ist – neben der eher bekannten Riester-Rente – seit 2005 die so genannte Rürup-Rente vor allem für Selbstständige und Freiberufler interessant, die nicht im gesetzlichen Rentensystem versichert sind. Es handelt sich um eine Form der staatlich geförderten Altersvorsorge.
Die Basisrente ist nicht durch Umlagen finanziert, sondern durch Kapital gedeckt. Die Leistung der Versicherung ist eine lebenslange monatliche Rentenzahlung. Für den Eintritt ist in der Regel ist keine Gesundheitsprüfung erforderlich. Zu den Vorteilen gehört, dass die Beiträge (z.T.) von der Steuer als Vorsorgeaufwendungen abgesetzt werden können.
Von Gesetzes wegen sind die Ansprüche nicht vererblich, nicht übertragbar, nicht beleihbar, nicht veräußerbar und nicht kapitalisierbar. Die Rürup-Rente ist Hartz-IV- und insolvenzsicher, denn ein Zugriff Dritter bei Arbeitslosigkeit und Insolvenz ist ausgeschlossen.
Als nachteilig mögen manche empfinden, dass die Auszahlung frühestens nach Vollendung des 60. Lebensjahres und ausschließlich als Leibrente erfolgt, oder dass die Rentenzahlungen später versteuert werden müssen. Beim Tod des Rentensparers vor oder nach Rentenbeginn verfällt das eingezahlte Kapital. Es ist jedoch möglich auch mit einer Rente seinen Partner abzusichern und eine sogenannte Renten Ausschüttung für Hinterbliebene abschliessen.
Sehr genau überlegen muss man sich, ob diese Rente wirklich das ist was man will, die einbezahlten Beträge sieht man frühestens ab dem gesetzlichen Rentenalter wieder. Unerfreulich ist weiter, dass ein Sparer seine Beiträge bis zum Zeitpunkt der Beitragsfreistellung gezahlt haben muss, sodass die Mindestrente erreicht ist.
Je erfolgreicher der Versicherer ist, desto höher fällt die Rente bei ihm aus. Leider hat hier der Versicherte absolut keine Beeinflussung. In der heutigen Wirtschaftslage werden die Versicherungen mehr unter Beobachtung gestellt als früher. Dass eine private Rentenversicherung heute Insolvenz anmelden muss scheint jedoch relativ unwahrscheinlich.
Wie ein Test der Stiftung Warentest unter 76 Tarifen für Rürup-Renten im Frühjahr 2008 zeigte, leisten nicht alle Versicherer gleich viel. Nur sechs Angebote mit der Note „sehr gut“ bewerten können. Testsieger ist der Direktversicherer CosmosDirekt; auf ihn folgen Europa und Debeka. Elf Anbieter erhielten „gut“ ab, drei Angebote nur „ausreichend“, wie aus der Zeitschrift Finanztest hervorgeht.
Fazit: Genau überlegen und viele Angebote einholen. Eine private Rentenversicherung ist sicher eine gute Sache, die aber auch einzelne Fallstricke hat. |